So etwas geht in einer Nicht Kulturhauptstadt im Ruhrgebiet

Mitglieder eines Arbeitskreises in einer Kleinstadt mit knapp 18200 Einwohnern sind der Gemeindearchivar und interessierte Bürger.                                                                         Sie bereiten gerade zwei Gedenkfeiern zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges und Nazi – Terrors vor. 

Für die aktive Arbeit erhielt dieser Arbeitskreis bereits 2024 eine Bildungsplakette, da er mit einem Gymnasium eine aktive Bildungspartnerschaft einging und vor den Haustüren der Einwohner der Gemeinde pflegt: 

  • gemeinsame Projekte und Aktionen wie das jeden November stattfindende Gedenken anlässlich der Reichspogromnacht und die jährliche Gestaltung des Holocaustgedenktages,
  • verschiedene gemeinsam gestaltete Unterrichtsprojekte zum jüdischen Leben in Bönen vor 1938, 
  • die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Zwangsarbeit unter dem NS-Regime, die Themen Antisemitismus, Rassismus und Migration.   

Davon berichtete jetzt das Online – Portal einer Westfälischen Anzeigengesellschaft.

https://www.wa.de/lokales/boenen/gedenkveranstatungen-zu-80-jahre-kriegsende-und-zur-befreiung-in-boenen-geplant-93573196.html

Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und mit ihm der brutale Nazi-Terror in Deutschland. Heute tendieren die Menschen wieder vermehrt zu rechtsradikalen Gedanken, unterstützen Parteien, die auf Propaganda, Fehlinformationen, Diskriminierung, Gewalt und Hass setzen – so wie einst die Nazis. Der Arbeitskreis Erinnerungskultur bei der Bürgerstiftung Förderturm möchte daher gemeinsam mit dem Gemeindearchiv zum Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945 eine Gedenkveranstaltung auf die Beine stellen.

Unter anderem soll es darin um die verschiedenen Aspekte der „Befreiung“, um das Leben und den Alltag der Menschen in Bönen während des Nationalsozialismus und des Krieges geht sowie um die letzten Kriegstage im Frühling 1945. Zurzeit sind die Mitglieder des Arbeitskreises und einige Interessierte noch in der Planung. Sie würden sich freuen, wenn sich weitere Bönener mit in die Vorbereitungen einbringen würden, gerne mit Ideen, wie sich eine solche Feier gestalten lässt. Sie soll voraussichtlich am Abend des 8. Mai in der Gemeindemitte stattfinden. Angedacht sind zum Beispiel eine Mahnwache, eine Menschenkette, Musik- und Textbeiträge oder eine Ausstellung. Nach Möglichkeit sollen die Schulen mit eingebunden werden.

Zudem soll es eine zweite, kurze Gedenkfeier geben, nämlich am 7. April. Das ist der Tag, an dem die amerikanische Armee vor 80 Jahren Bönen erreichte. Die Initiatoren suchen nun Zeitzeugen, die schildern können, wie sie die Ankunft der Alliierten in der Gemeinde erlebt haben und ebenso die letzten Tage des Krieges.

Wer etwas zu den Gedenkfeiern beitragen möchte, Vorschläge hat oder sich an die Geschehnisse damals erinnern kann und davon erzählen möchte, soll sich an Gerda Gnad wenden. Sie ist erreichbar per E-Mail an Gerda.Gnad@gmail.com oder telefonisch unter der Rufnummer 02383/3453.

Im Eventplan der „Kulturhauptstadt“ Chemnitz kommt sowas nicht vor, obwohl ein solcher Termin langfristig bekannt ist. Die Stadt Chemnitz plante schon einmal für 2020 ein Sondergedenken für und in Chemnitz.  Corona kann man doch immer noch so einfach die Schuld dafür geben, dass dieses Sondergedenken für immer und ewig außer Sicht gelangte.  
Eine kleine bescheidene Initiativgruppe gibt es dennoch in Chemnitz – siehe Gedenkanzeige „Junge Welt“ 22.2. 2025 für Fritz Schmenkel.

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